Sind Ihnen schon einmal die Worte ausgegangen? Hat es Ihnen einmal so richtig die Sprache verschlagen? Ich bin mürbe, stumm, ja schlicht weg ich kann nicht schreiben. Die Quasseltante hat ein Siegel auf dem frechen Mund. Ja Gott sei Dank denken jetzt manche von Ihnen, für die treuen Fans unter Ihnen: der Blog bleibt.
Das typische Sommerloch ist hereingebrochen, oder eher bin ich hinein gefallen. Terror, der große Sohn macht Ferien bei der Oma in Sachsen und Horror, der Kleine, ist wie eh und je. Trotzig, zuckersüss und Angst und Horror verbreitend wenn er einen seiner Trotzanfälle hat. Ein typischer Dreijähriger eben. Manchmal ist beim Frühstück schon der Tag gelaufen. Da traut sich das Muttertier doch tatsächlich den falschen Becher zum 22,125316 ° Celsius warmen Kaba zu reichen. Es muss doch klar sein, dass es heute der grüne Becher sein soll. Und überhaupt, warum kann man vor dem Frühstück keine Schokolade essen? Dann eben erst den Joghurt und zwischendrin das Brot.
Da hilft auch der gute Kaffee nichts. „Du kleine Diva“ denke ich noch grummelnd, doch dann löffelt er so süss seinen Joghurt in den kleinen süssen Mund, aaaaaww. Deswegen ihr Lieben sind kleine Kinder so süss, damit wir Mamas nur zwei Nanosekunden sauer sind und all die ganzen Wutanfälle aushalten. Denken Sie nur mal an all die Tiere, die Ihre Jungen auffressen.
Trotzdem, was könnte ich schreiben? Worüber soll ich Sie vollquasseln?
Es wird Zeit, ich brauche Urlaub. Den Urlaub in das ruhige, unbekannte Bibione/Italien haben wir schon im Januar gebucht, denn mit kleinen Kindern ist Last-minute-Urlaub problematisch. Allein den ganzen Hausstand einzupacken dauert ja schon Monate. Es muss alles mit! Alles! Sogar der Pipitopf wird eingepackt, denn Horror alias Pisinator macht endlich Pipi in den Topf also muss des Prinzen Thron mit. Dann muss der ganze Apothekerschrank mit. Es könnte ja sein, der Kleine bekommt beim verlassen der Ferienhaushaustür plötzlich Fieber mit schwerem Brechdurchfall. Oder der Große stürzt die letzte Stufe der Treppe herunter, allein das ganze Verbandszeug bekommt ein Köfferchen. Dann bedenken Sie bitte die Kleidung. Was ist, wenn es bei 30 ° Celsius auf einmal schneit und ich schnell den Schneeanzug und die Schutzbrille brauche, gar nicht auszudenken. Also muss alles mit. Ohne Ausnahme. Den Gepäck-LKW hab ich schon vor drei Monaten gemietet, denn Sie wissen ja, es dauert ewig den ganzen Hausstand einzupacken. Natürlich wollen meine Kinder nicht auf ihre kleine Kuscheltiersammlung von 500.000 Stofftieren verzichten. Was ist wenn Wuschel auf Didi eifersüchtig wird, weil er nicht mit darf? Zur Sicherheit packe ich also beide Inventare der Kinderzimmer ein und es gibt keinen Streit. Des weiteren können die Kinder natürlich nicht auf diverse Schwimmtiere und Schwimmutensilien verzichten, also wird noch der ganze Gummizoo und Luftmatratzen in den Größen A4-Blatt bis Flugzeugträger eingepackt.
Ich selber möchte eine kleine Sommerschuhauswahl von 5.000 Stück haben, wenn ich im Urlaub bin. Morgens Sonne, am Abend Schneesturm, man kann da wirklich nie wissen. Und allein die Kleider. Strandkleid, Wasserkleid, Kleid danach, Restaurantkleid, Hauskleid, Abendkleid, Nachtkleid, alles natürlich in kurz und lang, eine klitzekleine Auswahl eben. Und der Mann. Hm – ja die Männer brauchen eigentlich nichts. Das passt alles in die Aldi-Urlaubstüte und wird kurz vor Fahrtantritt zusammengesucht und eingepackt.
Damit wir auch wirklich am Urlaubsdomizil ankommen benötigen wir natürlich noch eine Fressbox. Nachher müssen wir noch auf unseren glutenfreien und veganen Biobananenschalenbrei verzichten und beim Schachtelwirt essen, das geht nun wirklich nicht, also besser gleich die große weiße Kühlbox mit dem Licht innen mitnehmen. Selbstverständlich überlegt man dann, wenn alles eingepackt und im 7,5 Tonner verstaut ist, ob auch WIRKLICH alles, ALLES dabei ist. Dann fällt einem etwas ein und es ist scheißegal was es ist, irgendwas ist es immer. Man hat 3 Stunden mit dem Koffer gerungen, ihn zu zubekommen und vergisst IMMER eine winzigkleine Sache, nur um dann beim auspacken festzustellen, dass man es doch schon als aller erstes eingepackt hat. Und nur um dann im Urlaub festzustellen, dass man was wirklich wichtiges vergessen hat, was dann im Urlaubsort ein halbes Vermögen kostet. Uff.
Da will man lieber gleich daheim bleiben, wenn nicht der schön überfüllte Strand so locken würde, oder die 20 Kilo, die man von dem Guten, ungesunden, Essen gratis und all-in dazu bekommt. Nicht zu vergessen die ganzen anderen viel zu leisen und rücksichtsvollen, reizenden Kinder am Urlaubsort. Hach ja, diese Vorfreude kann Ihnen wirklich keiner nehmen. In drei Tagen geht es los und ich muss noch prüfen ob ich etwas vergessen habe und den 7,5 Tonner ordentlich verspannen.
Ich wünsche Ihnen noch einen tollen Sommer und gute Erholung.