Die Quasseltante ist wieder zurück, ein Jahr ist hier nichts passiert, ein Jahr konnten Sie sich zurück lehnen und die Ruhe genießen, außer Sie haben selbst Kinder wie Horror und Terror, dann eben Pech gehabt. Was los war? Erst mal nix, dann gab es lange gesundheitliche Probleme mit Horror, am Ende musste er operiert werden und wir konnten danach endlich wieder ruhig leben ohne uns um ihn zu sorgen. Man sorgt sich ja eh schon immer genug um die Rabauken, ob man alles richtig macht in der nicht vorhandenen Erziehung, ob die Kids auch genug Essen abbekommen, ob sie richtig wachsen und so weiter, eben die üblichen elterlichen Selbstzweifel die in jedem von uns schlummern.
Dann denkt man, man hat es endlich geschafft, alles wird gut, Ruhe kehrt ein, alles ist vorbei: Corona.
Sind Ihnen schon einmal die Worte ausgegangen? Hat es Ihnen einmal so richtig die Sprache verschlagen? Ich bin mürbe, stumm, ja schlicht weg ich kann nicht schreiben. Die Quasseltante hat ein Siegel auf dem frechen Mund. Ja Gott sei Dank denken jetzt manche von Ihnen, für die treuen Fans unter Ihnen: der Blog bleibt.
Das typische Sommerloch ist
hereingebrochen, oder eher bin ich hinein gefallen. Terror, der große
Sohn macht Ferien bei der Oma in Sachsen und Horror, der Kleine, ist
wie eh und je. Trotzig, zuckersüss und Angst und Horror verbreitend
wenn er einen seiner Trotzanfälle hat. Ein typischer Dreijähriger
eben. Manchmal ist beim Frühstück schon der Tag gelaufen. Da traut
sich das Muttertier doch tatsächlich den falschen Becher zum
22,125316 ° Celsius warmen Kaba zu reichen. Es muss doch klar sein,
dass es heute der grüne Becher sein soll. Und überhaupt, warum kann
man vor dem Frühstück keine Schokolade essen? Dann eben erst den
Joghurt und zwischendrin das Brot.
Himmel Arsch und Zwirn – Verdammter Mist – Blöde Ka…
Oh manchmal möchte man mal so richtig nach Herzenslust rum fluchen oder poltern, dass die Wände krachen, oder? Aber doch nicht als anständige Person. Nicht als gesittete Frau. Nicht als Mami. Normal würde ich sagen: „Einen Scheiß muss ich!“ , aber Letzteres stimmt schon. Zumindest sollte man die geliebten Kraftausdrücke vor den kleinen Satansbraten lassen, wenn man ein halbwegs gutes Vorbild sein möchte, denn die Zwerge nehmen diese Wörter ungefiltert auf und später kommt es in den unpassendsten Momenten als unangebrachte verbale Flatulenz rausgedröhnt. Über das wieder abgewöhnen der tollen Wörter mal ganz abgesehen. Einmal aus dem Kindermund gepurzelt, ist es für immer in den kleinen Köpfen eingebrannt, da kann man noch so ne Übermutter sein.
Es wird Abend, der Kleine muss langsam ins Bett und so beginnen wir mit dem Abendritual. Rituale sind wichtig, so kommen die kleinen Monsterchen auch schneller zur Ruhe und schlafen schneller ein, das wiederum hat zur Folge, dass man endlich Freizeit hat. Bei uns gehört dazu als erstes eine Waschung (duschen, baden oder an den Ohren durchs Wasser ziehen, je nach Verschmutzungsgrad), danach die letzte Ölung, nein Scherz. Alles schön schmieren, damit das Kind weniger quietscht. Fangzähne schrubben und ab ins Bett zum Kuscheln und zum Vorlesen. Vorlesen ist total schön, hab ich beim Großen auch jahrelang gemacht. Am Anfang macht das auch noch richtig Spaß, da die jüngeren Kinder noch mit fünf Zeilen bla bla zufrieden sind. Später wird es eher müßig wenn man mit brennenden Augen das Kind auf Knien anfleht, man dürfe nach 500 Seiten endlich aufhören zu lesen. Die ersten Jahre hab ich dem Großen immer Märchen vorgelesen, jeden Tag mal ein anderes. Hat ihm total gefallen. Nicht so der kleine Horror. Horror möchte seit Wochen!!! jeden Abend das Märchen vom Rotkäppchen und dem bösen Wolf hören. Ach süß denken Sie jetzt, pah süß? Ich komme mir schon vor wie in „Täglich grüßt das Murmeltier“, bei dem der Tag immer wieder wiederholt wird. Und das ist nicht genug. Das Kind weigert sich zu akzeptieren, dass es nur ein Rotkäppchen gibt und kein Blaukäppchen oder Grünkäppchen. Also muss ich mich am Abend (bin ja nur ein wenig müde) immer schön auf das richtige Farbkäppchen konzentrieren, sonst gibt es wieder Motzerei und das führt zu verspätetem Einschlafen und weniger Zeit für Freizeit.
Was für ein Jahr, natürlich ging es viel zu schnell rum. Mit Kindern vergeht ja die Zeit gefühlt doppelt so schnell und ehe man sich versieht hat man die zappelnden Enkel auf dem Schoß. Die Kinder sind gewachsen, nicht nur an Größe, sondern auch an neuen Ideen Terror zu verbreiten. Kreativ sind sie ja die kleinen Monster. Die nerven einen so oft und so lange wie möglich, jedes Kind hat hierbei die eigene Strategie. Damit wollen die einen so richtig mürbe machen, bis man dann einfach zu allem ja sagt. Trotzdem muss ich sagen, dass meine Zwerge dieses Jahr auch das ein oder andere einstecken mussten. Der Große hat es in der Schule gut schwer gehabt, da er sich für eine höhere Schullaufbahn qualifiziert hat und der Kleine hatte es ständig mit den Ohren. Der Mann hatte viel zu viel Arbeit, also im Großen und Ganzen wie in allen anderen Familien auch.
Wäre meine Familie eine Firma, so stünde wohl ein Jahresabschluss an, dazu gehört die Inventur. Das könnte dann folgendermaßen aussehen: